Vor dem Hintergrund umwelttechnischer Aspekte ist besonders erwähnenswert, dass Kunststoffrohre eine wichtige Effizienztechnologie, also besonders klima- und ressourcenschonend sind. Sie spielen eine zentrale Rolle beim Aufbau von Elektro-Ladestationen, Wasserstoffproduktionsanlagen bzw. -anlandeterminals und -verteil netzen, in der Biogasherstellung sowie beim Ausbau der Stromübertragungs- bzw. -verteilnetze oder als Druckleitungen für Wasserkraftanlagen. Damit leisten sie einen essenziellen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.
Im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien müssen die Netzkapazitäten kontinuierlich erweitert und optimiert werden. Nur so kann der überwiegend im Norden Deutschlands erzeugte, regenerative Strom an die Bedarfsorte im industrialisierten Süden befördert werden. Leistungsstarke Hochspannungs-Gleichstromübertragungsleitungen (HGÜ) sind ein kritischer Erfolgsfaktor der Energiewende!
Relevanz für den KRV
- Der KRV trägt zu den Nachhaltigkeitszielen „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (SDG 13) und „Bezahlbare und saubere Energien“ (SDG 7) der UN bei und unterstützt die Klimaziele in der EU.
- Mit ihren Systemen und Innovationen leistet die Kunststoffrohr-Industrie wichtige Beiträge zur Umsetzung der Energiewende. Zugleich hat die deutsche Kunststoffrohr-Industrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein großes Interesse an einer schnellen Verfügbarkeit günstiger regenerativer Energie.
Handlungsempfehlungen
Die Kunststoffrohr-Industrie spielt als Technologie- und Systemlieferant eine tragende Rolle für das Gelingen der Energiewende. Gleichzeitig ist sie als energieintensiver Sektor in besonderem Maße dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt. Der KRV empfiehlt daher:
- eine deutliche Senkung der Energiekosten, insbesondere für Systemzulieferer im Rahmen des Umstiegs auf regenerative Energien, und den Ausbau der dafür notwendigen Infrastruktur.
- eine sukzessive Abschaffung der EEG-Umlage und den Einstieg in ein marktorientiertes Finanzierungssystem, z. B. durch einen EU-weiten Zertifikatehandel für alle Sektoren.
- die Sicherstellung einer planbaren Grundlastversorgung sowie realistische Prognosen des Energiebedarfs für die Ausbaupfade im Rahmen des EEG, vor allem auch mit Blick auf die Elektrolysekapazitäten zur Produktion von grünem Wasserstoff und den Ausbau der Elektromobilität.
- den Abbau von Wettbewerbsnachteilen durch hohe Energiepreise gegenüber dem Ausland: die Energiewende muss Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland fördern!