Als Viskoelastizität bezeichnet man ein teilweise elastisches und gleichzeitig teilweise viskoses Werkstoffverhalten, wie z-B. bei den thermoplastischen Rohrkunststoffen. Viskoelastische Kunststoffe vereinigen also Merkmale von Flüssigkeiten und Festkörpern in sich. Der Effekt ist zeit-, temperatur- und frequenzabhängig und tritt bei Polymeren auf. Der elastische Anteil bewirkt grundsätzlich eine spontane, begrenzte, reversible Verformung, während der viskose Anteil grundsätzlich eine zeitabhängige, reversible oder irreversible Verformung bewirkt. Der viskose und elastische Anteil ist bei verschiedenen viskoelastischen Werkstoffen jeweils unterschiedlich stark ausgeprägt, auch die Art des Zusammenwirkens differiert. Zur quantitativen Beschreibung dienen außerdem der komplexe Schubmodul und der E-Modul.