Der V4A-Stahl ist eine alte Bezeichnung und steht für Chrom-Nickel-Stahl mit Molybdänzusatz. Auf der Suche nach rostbeständigem Stahl entwickelte man bei der Firma Krupp unter anderem den austenitischen nichtrostenden Chromnickelstahl. Dieses geschah im Jahre 1912. Der Buchstabe V steht dabei für Versuch und das A für Austenit. Ein weiteres, sehr bekanntes Material aus dieser Gruppe ist die Versuchsschmelze 2 Austenit – kurz V2A.
V4A-Stahl gibt es nicht mehr, wird aber noch immer als Begriff genutzt. Der V4A Stahl ist in den Ausführungen 1.4401 (X5CrNiMo17-12-2), 1.4404 und 1.4571 erhältlich. Weil V2A gegen Chloride nicht beständig ist, wurde der Werkstoff mit rund zwei Prozent Molybdän aufgewertet. Ein typischer Stahl dieser Art ist der mit der Werkzeugnummer 1.4401. Seine hohe Korrosionsbeständigkeit macht ihn ideal für den Einsatz in Schwimmbädern, Salzwasser und in der chemischen Industrie. Er ist, wie V2A auch, gut kalt umformbar. Er kann gebogen, tiefgezogen und auch gestanzt werden. Seine Zerspanbarkeit ist allerdings sehr schlecht, was die Herstellung von Dreh- und Frästeilen verteuert.
Wird eine noch weiter erhöhte Korrosionsbeständigkeit verlangt, kommt Stahl mit der Werkstoffnummer 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2) zum Einsatz. Dieser titanstabilisierte Edelstahl hat eine große Festigkeit, auch bei hohen Temperaturen. Ist der Einsatz bei weniger hohen Arbeitstemperaturen geplant, reicht der Einsatz kostengünstigeren Stahls mit der Werkstoffnummer 1.4404 (X2CrNiMo17-12-2) aus.