Erdkabel unverzichtbar für Gelingen der Energiewende
Foto: Wavin GmbH
12.06.2024
Belege für Kostenvorteile von Freileitungen fehlen – neue Bürgerproteste und Verzögerungen beim Netzausbau vermeiden
Mit Blick auf den Ausbau der – für das Gelingen der Energiewende dringend benötigten – Stromübertragungsnetze fordern Teile der Übertragungsnetzbetreiber, verschiedene Unternehmen und Verbände neuerdings eine Abkehr vom Vorrang der Erdverkabelung. Akteure aus dem politischen Raum, wie bspw. parteinahe Wirtschaftsgruppen, unterstützen diese Forderungen. Ursprünglich war die Forderung nach einer Abkehr der Erdverkabelung für drei neue Trassen von einzelnen Übertragungsnetzbetreibern im Rahmen der Diskussionen zum Netzentwicklungsplan 2037 aufgekommen.
Kurzer Rückblick: Der Vorrang der Erdverkabelung ist 2015 vom Deutschen Bundestag beschlossen worden. Als Gründe waren damals die Schonung der Landschaften, der Erhalt der touristischen Qualität von Regionen sowie insbes. das Vermeiden von Konflikten mit Anwohnerinnen und Anwohnern angeführt worden. Seither wird der Vorrang der Erdverkabelung beim Netzausbau und in der ihm zugrundeliegenden Bundesbedarfsplanung abgebildet und umgesetzt. Sämtliche beteiligten Akteure haben ihre langfristigen (Investitions-)Planungen darauf ausgerichtet.
Allein die Mitgliedsunternehmen des Kunststoffrohrverbands haben in Summe mind. 27 Millionen Euro in die Errichtung von Anlagen zur Fertigung von Kabelschutzrohren für Hoch- und Höchstspannungen investiert.
Im Zuge der nun aufgekommenen Diskussion wird die 2015 getroffene Grundsatzentscheidung und damit die Basis bereits getroffener und zukünftiger Investitionsentscheidung der Projektbeteiligten Unternehmen in Frage gestellt. Zu den aktuell genannten Argumenten haben wir als KRV (zusammen mit weiteren Verbänden) das Positionspapier „Erdkabel unverzichtbar für Gelingen der Energiewende; Belege für Kostenvorteile von Freileitungen fehlen – neue Bürgerproteste und Verzögerungen beim Netzausbau vermeiden“ erarbeitet.